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KHAGH LATZEL Ein armenischer Brauch
“KHAGH LATZEL”- Ein armenischer Brauch, um einen Menschen aus der Trauer zu holen
Shakeh Major Tchilingirian
Neue Kreise Ziehen, "Tanz und Musik" 2, Juli 2024
Der Körper trägt die Erinnerung an den Tanz, unabhängig davon, woher der Tanz stammt. In der armenischen Tradition wird sogar am Ende des Trauerjahres für die verstorbene Person die Gemeinschaft mit einem besonderen Kreistanz gefeiert, bei dem die verstorbene Person im Tanz lebendig wird.
Es gibt eine Tradition, die Trauerzeit für die Hinterbliebenen durch ernste, respektvolle Gesänge und Tänze zu "unterbrechen" (kotrel), bekannt als khagh latzel. Wie mir die Witwe eines Nationalhelden in einem persönlichen Gespräch erzählte, wurden sie und ihre Tochter ein Jahr nach dem Verlust ihres Mannes in das väterliche Haus eines bekannten Sängers und engen Freundes des Paares anlässlich seiner Hochzeit eingeladen.
In einem für sie emotional schwierigen Moment beschrieb sie, wie etwa 15-20 Männer, die enge Freunde ihres verstorbenen Mannes waren, auf sie zukamen, sie sanft an den Händen hielten und sie zur Tanzfläche führten. Sie stand wie erstarrt in der Mitte, weinte und wusste nicht, was sie fühlen oder tun sollte, als sie ihre Arme mit den ihren anhoben, während sie weiter sangen, tanzten und weinten - immer wieder, unterstützt durch den mystisch kraftvollen Ruf der Zurna.
Die Männer, die sie umgaben, legten ihre Arme auf ihren Kopf und ihre Schultern, sangen, weinten und schunkelten mit ihr, bis die Musik zu Ende war. Es war, als ob das gefühlvolle, heilende und ermutigende Atmen der Zurna, unterstützt von Freunden und der Gemeinschaft, ihr Kraft, neuen Mut und Bestätigung gab.
Sie beschreibt den "Moment" der plötzlichen Erkenntnis, dass ihre Trauerzeit buchstäblich "durchbrochen" worden war. Wenn sie heute, mehrere Jahrzehnte später, von diesem unerwarteten Volksbrauch/Ritual hört, spürt sie eine tiefe Verbindung zu einer "Sprache" oder "Muttersprache" der Weisheit jenseits von Worten, wo das Zusammentreffen von Gemeinschaft, Musik und Tanz weiterhin verbindet, in Beziehung setzt, transformiert und heilt - und so viel mehr vermittelt, als Worte es könnten.
Shakeh Major Tchilingirian
Neue Kreise Ziehen, "Tanz und Musik" 2, Juli 2024
Der Körper trägt die Erinnerung an den Tanz, unabhängig davon, woher der Tanz stammt. In der armenischen Tradition wird sogar am Ende des Trauerjahres für die verstorbene Person die Gemeinschaft mit einem besonderen Kreistanz gefeiert, bei dem die verstorbene Person im Tanz lebendig wird.
Es gibt eine Tradition, die Trauerzeit für die Hinterbliebenen durch ernste, respektvolle Gesänge und Tänze zu "unterbrechen" (kotrel), bekannt als khagh latzel. Wie mir die Witwe eines Nationalhelden in einem persönlichen Gespräch erzählte, wurden sie und ihre Tochter ein Jahr nach dem Verlust ihres Mannes in das väterliche Haus eines bekannten Sängers und engen Freundes des Paares anlässlich seiner Hochzeit eingeladen.
In einem für sie emotional schwierigen Moment beschrieb sie, wie etwa 15-20 Männer, die enge Freunde ihres verstorbenen Mannes waren, auf sie zukamen, sie sanft an den Händen hielten und sie zur Tanzfläche führten. Sie stand wie erstarrt in der Mitte, weinte und wusste nicht, was sie fühlen oder tun sollte, als sie ihre Arme mit den ihren anhoben, während sie weiter sangen, tanzten und weinten - immer wieder, unterstützt durch den mystisch kraftvollen Ruf der Zurna.
Die Männer, die sie umgaben, legten ihre Arme auf ihren Kopf und ihre Schultern, sangen, weinten und schunkelten mit ihr, bis die Musik zu Ende war. Es war, als ob das gefühlvolle, heilende und ermutigende Atmen der Zurna, unterstützt von Freunden und der Gemeinschaft, ihr Kraft, neuen Mut und Bestätigung gab.
Sie beschreibt den "Moment" der plötzlichen Erkenntnis, dass ihre Trauerzeit buchstäblich "durchbrochen" worden war. Wenn sie heute, mehrere Jahrzehnte später, von diesem unerwarteten Volksbrauch/Ritual hört, spürt sie eine tiefe Verbindung zu einer "Sprache" oder "Muttersprache" der Weisheit jenseits von Worten, wo das Zusammentreffen von Gemeinschaft, Musik und Tanz weiterhin verbindet, in Beziehung setzt, transformiert und heilt - und so viel mehr vermittelt, als Worte es könnten.